Gott braucht starke Töchter - Reformationstag 2025

Prof. Dr. Johanna Rahner im Altarraum der Dreieinigkeitskirche
Bildrechte Polednik, Evang.-Luth. Donaudekanat Regensburg

Am 31. Oktober 2025 wurde in Regensburg nicht nur der Reformationstag gefeiert – sondern auch die Kraft der Frauen in Kirche und Gesellschaft. Der Abend begann mit einer musikalischen ökumenischen Andacht in der Dreieinigkeitskirche, gestaltet von Dekan Breu und Ökumenereferent Prof. Dr. Binninger. Thema war die bemerkenswerte Ottilie von Geersen – eine Frau, die schon zur Reformationszeit wusste, wie man Haltung zeigt.

Danach wurde es geistreich und temperamentvoll: Prof. Dr. Johanna Rahner aus Tübingen hielt ihren Festvortrag unter dem Titel „Gott braucht starke Töchter!“ – und das Publikum bekam mehr als nur theologische Tiefenbohrung. In sieben Thesen nahm Rahner die Kirchen liebevoll, aber bestimmt in die Pflicht: Die Reformation? Leider kein feministisches Wunder. Die Kirchen? Lange Zeit eher im Schneckentempo unterwegs, wenn es um Gleichberechtigung ging. Und heute? Die Emanzipation ist kein Selbstläufer – sondern ein Dauerlauf mit gelegentlichen Stolpersteinen.

Mit klarem Blick und kluger Ironie zeigte Rahner, wie sich patriarchale Strukturen hartnäckig halten – und warum es höchste Zeit ist, dass Kirche und Gesellschaft endlich den Turbo zünden. Denn: Wer Frauen klein hält, macht die Kirche nicht groß. Ihre Botschaft: Emanzipation ist kein Trend, sondern ein Prüfstein für die Zukunftsfähigkeit des Glaubens.

Nach so viel Denkanstoß durfte gefeiert werden: Beim Sektempfang im Alumneum wurde angestoßen, diskutiert und gelacht. Ein würdiger Abschluss für einen Tag, der gezeigt hat: Reformation ist weiblich, wenn man sie lässt.

Der gesamte Festvortrag zum Download