Am Sonntag, den 15. Juni 2025, wurde in der historischen Dreieinigkeitskirche Regensburg ein besonderes Kapitel aufgeschlagen: Der erste Universitätsgottesdienst brachte Studierende, Lehrende und Interessierte in einem inspirierenden Miteinander zusammen. Die Evangelische Studierendengemeinde hatte eingeladen – und viele kamen.
Gestaltet wurde der Gottesdienst von engagierten Mitarbeitenden und Studierenden der Universität Regensburg. Für die musikalische Umrahmung sorgte Kirchenmusikdirektor Roman Emilius, der mit seiner Auswahl und Interpretation für eine feierliche und zugleich lebendige Atmosphäre sorgte.
Ein Höhepunkt des Gottesdienstes war die Kanzelrede von Prof. Dr. Ferdinand Evers, theoretischer Physiker, der unter dem Titel „Zusammenhalt(en) – Denn das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“ faszinierende Brücken zwischen Naturwissenschaft, Philosophie und Gesellschaft schlug.
Evers führte in die Theorie der Emergenz ein – die Idee, dass das Zusammenspiel vieler Teile neue Eigenschaften hervorbringt, die im Einzelnen nicht vorhanden sind. Mit anschaulichen Beispielen aus der Physik, dem Bewusstsein und der Filmwelt machte er deutlich, wie wichtig Zusammenhalt und Vielfalt für das große Ganze sind. Besonders betonte er die Rolle von Universitäten als Orte des offenen Denkens, der Innovation und des gesellschaftlichen Zusammenhalts. In einer Zeit, in der akademische Freiheit zunehmend unter Druck gerät, rief er dazu auf, diese Werte zu schützen – auch mit Blick auf Entwicklungen in den USA, die auch hierzulande nicht folgenlos bleiben.
Im Anschluss an den Gottesdienst lud die Evangelische Studierendengemeinde zu einem Empfang ein, bei dem Gespräche, Begegnungen und neue Impulse im Mittelpunkt standen.